Karfreitag

Man kann leicht auf das Kreuz schauen und schlussfolgern, dass dies der schlimmste Justizirrtum der menschlichen Gerechtigkeit in der Weltgeschichte gewesen ist.

Doch das ist nicht alles. Die Kreuzigung Christi war ebenso der größte Akt göttlicher Gerechtigkeit, den es je gegeben hat. Dieses Geschehen stand in völliger Übereinstimmung mit dem Ratschluss Gottes und dient dem höchsten Ziel: Der Tod Jesu gewährleistete das Heil unzähliger Menschen und gab Gott die Möglichkeit, Sünde zu vergeben, ohne seine eigenen vollkommene Maßstäbe der Heiligung zu gefährden.

Christus war nicht nur das Opfer ungerechter Menschen, als er am Kreuz hing. Jesus starb willig, indem er ein Sühneopfer für die Sünden genau derjenigen wurde, die ihn töteten. Dies war das größte Opfer, das je gebracht wurde und die reinste Tat der Liebe, die je einer vollbrachte.

Viele denken fälschlicherweise, Christus sei lediglich ein Opfer menschlicher Ungerechtigkeit gewesen – ein Märtyrer, der auf tragische und unnötige Weise litt. Die Wahrheit besteht jedoch darin, dass sein Tod Gottes Plan entsprach. Ja, er war der Schlüssel zu Gottes ewigem Erlösungsplan. Der Tod Christi war keine unnötige Tragödie – ganz im Gegenteil! Er umfasste einen herrlichen Sieg – die gnadenreichste und wunderbarste Tat göttlicher Güte, die je zugunsten von Sündern vollbracht wurde. Sie ist der vollendete Ausdruck der ihnen geltenden Liebe Gottes.

Der Tod Jesu ist der Brennpunkt des christlichen Glaubens und wird unsere Zuflucht im letzten Gericht sein. Daher sollte er für jeden Gläubigen, wenn er still nachsinnt, das allerheiligste Gut sein. Weil all unsere kostbarsten Hoffnungen im Kreuz Christi ihren Ursprung haben, sollten unsere höchsten Gedanken ebenfalls dort gründen.

(aus „Tatort Golgatha“ von John F. MacArthur)