Sackgasse

Der moderne Mensch in der Sackgasse

Der Mensch hat das Bestreben, sich selbst zum Maßstab aller Dinge zu machen. Es fallt ihm schwer, Autoritäten über sich zu dulden, die ihn mit verbindlichen Wertmaßstäben und Normen konfrontieren. Er selbst will bestimmen was richtig und falsch ist. Die Vorstellung von der Existenz eines Gottes, der über richtig und falsch entscheidet, wird mehr und mehr als Entmündigung und Bevormundung empfunden. Seit Jahrhunderten ist die Philosophie bestrebt, sich von der Vorstellung, Gott sei ein persönliches Wesen, zu distanzieren, um den Menschen aus seiner sogenannten Unmündigkeit zu befreien und ein Recht auf Selbstbe­stimmung und Autonomie zu entfalten.

Nachdem man auf diese Weise Gott Seiner Existenz als persönliches Gegenüber beraubte und ihn für tot erklärte, akzeptierte man allenfalls noch göttliche Prinzipien und allgemeine moralische Grundsätze, die man in der Natur oder im Menschen selbst verankert sah. Aller­dings wurde es damit schwieriger, Normen und Werte zu legitimieren. Wenn es keinen per­sönlichen Gott gibt, wem soll man dann noch verantwortlich sein? Ist dann nicht alles, was denkbar und begründet ist, automatisch auch legitim?

Mit der Abschaffung Gottes als persönliches Gegenüber, dem man Rechenschaft schuldet, ist der Mensch in eine völlige Orientierungslosigkeit hineingeraten.

Mit der Ablehnung der Bibel als verbindliche Orientierung und Maßstab für alle Lebensfra­gen lassen sich Werte und Moral nicht mehr verbindlich legitimieren. Nicht mehr die Frage, was Gott will ist entscheidend, sondern die Frage, was nützt mir, was macht mir Spaß, sind in unserer Zeit handlungsbestimmend. Egoismus und Kälte machen sich auf

diese Weise breit. Beziehungen werden oberflächlich und orientieren sich mehr und mehr an der Frage: Was nützt mir der andere, wie dient er mir zum Vorteil? Auch Freundschaften zwischen den Ge­schlechtern dienen in hohem Maße der Lustbefriedigung und dem persönlichen Erfahrungs­gewinn. Die daraus entstehenden Folgen sind gravierend. Der Mensch hat sich selbst zum Maßstab aller Dinge gemacht. Er hat Gott auf die Seite gestellt. Dadurch verlor er die Orien­tierung und ist nun an sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse versklavt. Getrieben von seinem Erlebnishunger, ständig auf der Suche nach Luststeigerung und Erfüllung, bleiben Werte wie Treue, Beständigkeit und Liebe auf der Strecke. Weil der Mensch nicht mehr dul­det, daß Gott sein Gegenüber ist, weil er zu Gott nicht mehr „Du“ – Du Vater, Du Schöpfer, Du Herr – sagen will, kennt er nur noch sich.

Er will kein Gegenüber, kein „Du“, in der un­sichtbaren Welt mehr akzeptieren. Weil er jedoch in Gott kein Gegenüber mehr sieht, wird er immer selbstbezogener und gesteht auch seinen Mitmenschen dieses „Du“ nicht mehr zu.

Je mehr das „DU“ verblasst, desto größer wird das Ego.

Es gibt wohl kaum eine Zeit, in der mehr von Solidarität, Toleranz und Mitmenschlichkeit gesprochen wurde, als in der heutigen modernen Welt. Es gibt aber auch kaum eine Zeit, in der so viel Kälte, Einsamkeit und Beziehungslosigkeit herrschte, wie heute. Es ist die Zeit, in der sich die Wandlung vom Du zum Ego vollzieht.

Weil der Mensch sich von Gott, seinem Schöpfer, abwendet, verstrickt er sich in sich selbst und wird immer kälter.

Die Auswirkung davon ist, daß es immer mehr Kinder gibt, die in Familien aufwachsen, in denen keine Geborgenheit und keine Harmonie mehr vorhanden ist. Tausende von Kindern erfrieren in ihrem Inneren an der Kälte unserer Zeit. Statt Wärme und Geborgenheit erleben sie Streit, Trennung der Eltern und Unbeständigkeit. Wenn sie dann älter werden, suchen sie häufig die nicht empfangene Liebe in Beziehungen; um Liebe zu empfangen,eben sie alles,gehen jede Grenze auf und werden oft erneut zutiefst verletzt, wenn sie merken, der andere suchte nur Spiel und Spaß, Sex statt Beziehung Erfahrung und Abenteuer statt Treue. Viele sind verzweifelt auf der Suche nach dem Du, nach Liebe, nach Wertschätzung nach jeman­dem, der sie meint, bejaht und schätzt. Ihr Inneres schreit: Hallo, ist da wer, der mich meint, mich liebt, zu mir steht, bist Du es, dem ich vertrauen kann? Die Suche nach dem Du endet so oft in neuer Enttäuschung, neuer Kälte, in größerer Einsamkeit.

Der nach Wärme suchende Mensch läuft häufig ins offene Messer des Egoismus unserer Zeit.

Aber auch die Bedingungen in der Berufs- und Arbeitswelt sind von Vereinsamung und ständigem Wandel geprägt. Steigende Anforderungen, hoch spezialisierte berufliche Qualifi­kation und ein Höchstmaß an Flexibilität steigern das Maß der Verunsicherung des moder­nen Menschen. Wer sich nicht anpassen kann, geht unter. Die Folge davon ist Angst. Angst und Depression sind Folgeerscheinungen einer zunehmenden Versicherung der Menschen. Keine Wärme und Beständigkeit im täglichen Leben und in den Beziehungen, keine klaren Orientierungspunkte in Bezug auf Moral und Werte, keine Antworten auf das Woher und Wohin des Menschen führen in die totale Sinnlosigkeit.

Der Mensch des 21. Jahrhunderts befindet sich in einer emotionalen Eiszeit und in einer weltanschaulichen Wüste.

Ist es nicht an der Zeit, nach neuer Orientierung zu fragen? Wer kann die Kälte in unseren Beziehungen und Familien zum Schmelzen bringen? Wer kann die gähnende Leere bei Fra­gen nach dem Sinn des Lebens ausfüllen? Kann es nicht der, der aus Liebe zu uns Menschen Sein Leben gab und der sich nichts sehnlicher wünscht, als uns ein Gegenüber, ein , „Du“ zu sein. Hören wir auf die Worte der Liebe, mit denen Er zu uns spricht: „Kommt alle her, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Frieden geben!“ „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ „Solches habe ich zu euch geredet, daß eure Freude vollkommen sei.“

Jedem, der seine Schuld und Sünde bekennt, wird vergeben, und sein Leben wird durch die Liebe und Kraft Gottes verändert.

Wer sich selbst geliebt weiß, kann andere Menschen lieben. Er praktiziert nicht kühle Solida­rität und teilnahmslose Toleranz, sondern Liebe, die von Herzen kommt. Weil Jesus uns liebt, werden wir fähig, andere zu lieben. In der Bibel bekommen wir Antworten, die über den Tod hinausreichen, und unser Leben wird sinnvoll durch die innere Gemeinschaft mit Gott. Vor allem das Wissen, von Gott, reinem liebenden Vater und Schöpfer, wertgeachtet und akzeptiert zu sein, gibt vielen Menschen ein inneres Zuhause und neuen Lebensmut. Gott zu dienen und ihn zu lieben, ist die höchste Bestimmung des Menschen und verleiht dem Leben Sinn und Ziel. Auch Sie sind dazu aufgerufen, Ihr Leben vor Gott in Ordnung zu bringen und in Seine Nachfolge zu treten.

In Matth. 11,28-30 ruft Jesus:

„Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Frieden geben.“

Jesus bietet uns diesen einzigartigen Tausch an. Wir dürfen Ihm unsere schwere Last abgeben und empfangen dafür Seinen Frieden. Das ist eine andere ‚Lebensperspektive!