Es gibt zwei Formen des Atheismus. Gott leugnen ist die eine, die theoretische Form. Gott für sich benutzen ist eine andere, die praktische Form des Atheismus: Wir „basteln“ uns unseren Gott wie er uns gefällt. Welcher Gott ist uns am liebsten?
Der Feuerwehr-Gott, der schnell kommen soll, wenn es brennt. Aber besser ist, man braucht ihn gar nicht.
Der Kindermädchen-Gott, der sich im Hintergrund hält, aber für die Sicherheit der Kinder verantwortlich ist.
Der Planierraupen-Gott, der die Hindernisse auf dem Weg zum Glück beiseite schieben soll.
Der Waschlappen-Gott, der uns von Zeit zu Zeit vom Staub und Dreck des Lebens reinigt und uns ein gutes Gewissen beschert.
Der Drogen-Gott, der uns aus Trauer und Angst in Hochstimmungen führt.
Der Lückenbüßer-Gott, der einspringt, wo wir nicht mehr weiter wissen.
Der Urknall-Gott, der einmal am Anfang alles in Gang gesetzt und sich dann zurückgezogen hat.
Der Milchstraßen-Gott, der als höheres Wesen irgendwo dazugehören darf.
Der Dekorations-Gott, der unsere Familienfeste und Lebenshöhepunkte wie eine hübsche Girlande verschönern soll.
Der Automaten-Gott, der funktioniert, wenn man Glaube und Gebet einwirft.
Der Wunscherfüller-Gott, der darauf wartet, sich bei uns beliebt zu machen.
Der Vorzeige-Gott, der in unserem frommen Leben die erste Geige spielt, aber am Dirigentenpult stehen wir und bestimmen die Einsätze.
Wir sind Gottes Schöpfung. Hüten wir uns davor, das umzukehren und Gott zu unserer Schöpfung zu machen!
(Axel Kühner)