Retter

Jesus, der Retter ist da

……..Ich habe lange nicht verstanden, warum Gott ausgerechnet die Hirten als erste von der Geburt seines Soh­nes verständigt hat. Aber eines Tages habe ich es begrif­fen. Das kam so: Da fand in einer Kirche am 24. Dezember der übliche Weih­nachtsgottesdienst statt. Die Gemein­deglieder, eingehüllt in schwere Winter­mäntel, feierten das Fest der Geburt ihres Herrn. Irgendeinem kleinen Jungen war es übel geworden, er hatte es nicht mehr bis zur Tür geschafft und sich mitten im Gang übergeben. Nun hättet ihr einmal sehen sollen, wie die braven Bürger über diese Bescherung ihre Nasen rümpften, wie sie sich darüber aufregten, daß da einem kleinen Jungen aus Versehen etwas Menschliches passiert war. Das war zu viel für fromme Bürgernasen. Und seht ihr – da wurde mir klar, warum Gott nicht die braven Bürger, sondern die Bürgerschrecks von Bethle­hem, die Hirten, diese ungehobelten Kerle als erste zu seiner Geburtstagsparty eingeladen hatte. Denn wenn er zu den Bürgern gesagt hätte: „Das Kennzeichen des Welterlö­sers sind Windeln, und ihr findet ihn in einer Futterkrippe im Stall,“ hätten die gesagt: „Igittigitt, in so einem Dreckloch soll der Sohn Gottes sein? Da müssen sich die Engel geirrt oder wir uns verhört haben! In den Kuhstall sollen wir gehen, da sollen wir auch noch reintreten? Nie­mals hätten die das gemacht! Die wären sich zu fein dafür gewesen. Aber die Hirten hielten sich für so was nicht zu schade. Die hielten sich wegen ein bißchen Kuhstallgeruch nicht die Nase zu. Und Stallmist klebte denen sowieso an den Schuhen. Die hatten genug Dreck am Stecken. Die traten ein und fanden Jesus, den Retter der Welt, im Mist der Welt. Solange du so tust, als wärst du sau­ber und hättest keinen Dreck am Stecken, wirst du Jesus nie finden. Erst wenn du zugibst, daß du ein Sünder bist, wirst du Jesus finden und Frieden. Schön wär’s schon…?! Ich sage ja nicht, daß du das alles einfach hinnehmen mußt, ohne nachzudenken, nachzuprüfen. Das haben die Engel von den Hirten auch nicht verlangt. Im Gegenteil, die haben gesagt: „Geht hin! Seht nach! Prüft selber!“ Da sind sie los­gerannt. Und das war ja überhaupt die einzige Möglichkeit für sie, um rauszu­kriegen, ob das Ganze nur ein schöner Traum war, ob die Engel gefaselt oder die Wahrheit gesagt haben. Du denkst vielleicht auch, daß das mit Jesus nur ein schöner Traum ist. Denn schön – das wirst du bei aller Skep­sis zugeben – schön wär’s schon mit dem Frieden auf Erden, den könnten wir heute ganz gut gebrauchen. Schön wär’s schon, wenn du einen hättest, der dir deine Schuld vergibt, der dir diese Last von deiner Seele nimmt, die du sonst nirgends los wirst. Schön wär’s schon, wenn du einen hättest, der dir deine Angst nimmt, der dir hilft, wie­der mit deiner Ehe, deinen Eltern, dei­nem Leben klarzukommen. So einen Retter könntest du schon gebrauchen. Und hast du nicht sogar manchmal schon davon geträumt, wie schön es wäre, wenn du wieder einen hättest, zu dem du beten könntest? Und nun hörst du: Die Erfüllung dei­ner geheimsten Träume. die Erfüllung der tiefsten Sehnsüchte aller Menschen und Jahrtausende ist da! Der Retter ist da! Und du sagst: „Ja, in der Kirche. bei Hun­derten von Kerzen und vielen Menschen hört sich das alles ganz gut an – aber was mache ich nachher, wenn ich wieder raus in die Dunkelheit komme?“ Mach’s wie die Hirten Als die große Lichtershow vorbei war, sind sie losgegangen in die Dunkelheit und haben die Behauptung der Engel nachgeprüft. Ergebnis: Die Angaben der Engel stimmten in allen Einzelheiten mit der Wirklichkeit überein: Ein Kind, in Windeln gewickelt, in einer Krippe lie­gend. Das ist genau das, was die Engel gesagt haben. Das schafft Vertrauen. Die Situation ist genau so, wie sie angekün­digt war. Dieser Zusammenhang ist ihnen Beweis, Bestätigung, Gewißheit: Der Retter ist da. Du kannst dir auf die gleiche Weise Gewißheit verschaffen, sogar noch leich­ter als die Hirten, die bloß die paar Anga­ben der Engel hatten. Geh‘ mit der Finsternis deines sündi­gen Lebens zu Jesus und bekenne ihm deine Schuld, dann wirst du erfahren, was es heißt: Der Retter ist da. Und auch jetzt hast du es leichter als die Hirten. Die mußten, um zu Jesus zu kommen, bis nach Bethlehem laufen. Du kannst zu Jesus kommen dort, wo du bist. Du kannst jetzt, in diesem Augenblick, zu ihm sagen: „Jesus, ich bitte dich, mein Herr und Erlöser zu sein.“ Aber ob du es nun leichter oder schwe­rer hast als die Hirten – eins ist jedenfalls klar: Du mußt zu Jesus hingehen. Das nimmt dir auch kein Engel ab.

Theo Lehmann, Stimme des Glaubens, 12.12.2001