Nicht aus den Augen

Er verliert mich nicht aus den Augen

Ich weiß nicht mehr, seit wann und woher ich dieses Bild in mir habe. War es eine der Abbildungen in der Kinderbibel in meinem Elternhaus? Oder handelt es sich um das Gemälde eines Künstlers, das ich irgendwann einmal sah? Denn immer wenn ich diese Geschichte von dem Blickkontakt zwischen Jesus und Petrus lese, werde ich an dieses Bild erinnert: Ein Mann, Petrus, mit ande­ren Menschen an einem offenen Feuer in einem Hof. Es ist Nacht. Durch ein großes Fenster kann man in einen erleuchteten Saal hineinschauen. Dort findet offensicht­lich gerade eine Gerichtsverhandlung statt. Ein gefessel­ter Angeklagter ist zu erkennen. Und er blickt nach draußen, zu Petrus. Nur diese beiden Personen sind wichtig. Dieser Blickkontakt ist die zentrale Botschaft des Bildes. Ob es damals so war – mit dem Fenster, mit dem Saal? Aber ganz egal, wie die äußeren Umstände waren und heute sind: Der gekreuzigte und auferstan­dene Jesus Christus verliert mich nicht aus den Augen.

Neukirchener Kalender 04.04.09