Gottes Traum lässt mich nicht kalt

Der Evangelist Gottfried Müller antwortet auf die Frage, warum er Jugendliche mit dem Evangelium erreichen will: »Ich liebe Gott, und ich weiß, es ist sein größter Wunsch, dass Menschen gerettet werden. Wie könnte mich dieser Traum Gottes kalt lassen? Das ist aber etwas, das nicht aus mir selbst kommt. Der Wunsch, dass Menschen zu Jesus kommen, verschwindet, wenn ich Gottes Nähe verlasse, und er wächst in mir, wenn ich mich in seiner Gegenwart aufhalte. Es ist mir ein- oder zweimal passiert, dass ich bei der Predigtvorbereitung weinen musste, als ich an die Zuhörer dachte. Einfach so loszuheulen, liegt nicht in meinem Naturell. Aber in diesem Augenblick überkam mich eine so tiefe Traurigkeit, dass ich nicht anders konnte. Ich musste an all die Verletzungen denken, die uns schon als Jugendlichen zugefügt werden oder die wir uns selbst zufügen. Ich glaube, es war die Traurigkeit Gottes, die er mich empfinden ließ.«

Neukirchner Kalender 15.05.2006