Beten ist eine wunderbare und großartige Möglichkeit, im Namen Jesu mit Gott, dem Vater, ins Gespräch zu kommen. Welch großes Vorrecht ist uns da gegeben, mit dem allerhöchsten Herrn Gemeinschaft zu haben, weil er uns über alles liebt. Für viele Menschen stellt sich da die Frage: Wie soll ich beten? Schon die Jünger Jesu baten den Herrn: »Lehre uns beten« (Lukas 11, 1; Matthäus 6, 6) und Jesus zeigte ihnen im »Unser Vater« eine Gebetsmöglichkeit, die auch uns als Leitfaden dient. Beginnen wir unser Gebet in Demut und Ehrfurcht. Wenn wir vor Gott treten, so wollen wir ihm freudig die Ehre geben, ihm mit Lobpreis, Anbetung und Dank begegnen. Darüber freut sich der Herr ebenso, wie wir Menschen uns über Lob freuen, und unser Lobpreis ist ihm Wohlgeruch!
Es gibt aber auch Zeiten und Situationen, wo wir zum Herrn rufen, schreien und flehen in großer Not. Wir dürfen sogar ringen im Gebet: »Herr, ich brauche eine Antwort!« Oder wie die Jünger im Sturm: »Hilf, Herr!« Wer hat eine derartige Not nicht schon erlebt? Klagend, jammernd oder weinend können wir zu unserem Vater kommen, er hört uns immer. Er erhört nicht immer unsere Wünsche, weil er für uns noch einen besseren Plan hat. Der Herr freut sich über unser Danken, Loben, Preisen, Rühmen, Ehren, Anbeten und auch Jubeln. Der Herr ist gnädig, barmherzig, geduldig, langmütig, vollmächtig und von großer Güte. Er gibt uns Wegweisung, er hört, er erhört, rettet, heilt, bewahrt und segnet uns. Ist das nicht Grund genug, ihm ewig dankbar zu sein? Im Gebet sollen wir wahrhaftig sein. Es ist unnötig, dem Herrn etwas vormachen zu wollen, er kennt uns besser, als wir uns kennen. Wie oft hören wir klagen: »Der Herr hilft uns doch nicht.« Wirklich? Oft scheint es so, weil wir seine Wege nicht verstehen. Hosea 14, 10 sagt: »Die Wege des Herrn sind richtig.« Wir beten in einer Sache immer wieder, bis wir aufhören, mit der Überzeugung, der Herr erhört doch nicht. Nein, der Herr lässt in dieser Sache Zeit darübergehen, bis sie sich so weit entwickelt hat, wie es braucht, um zu handeln. Folgender Gebetsweg ist erfolgreich: Ich bete um ein Anliegen und gebe es dem Herrn ab, ohne bange zu zweifeln: »Hilft er oder hilft er nicht?« Wenn ich zweifle, habe ich keinen Glauben und der Herr kann nicht handeln.
Aber nach geraumer Zeit stelle ich fest: Der Herr hat mein Gebet erhört! Oft aber dürfen wir mit Beten nicht aufhören, auch wenn es lange dauert, manchmal jahrelang, bis die Antwort sichtbar wird. Wenn jemand zweifelt an seinem unbeholfenen Gebet, so dürfen wir wissen: »Unsere Gebete werden in goldenen Schalen von Engeln zu Gottes Thron getragen und der Geist vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen« (Römer 8, 26). Unter Beten steht auch die Fürbitte. Es ist segensreich, füreinander oder miteinander zu beten, auch in der Gemeinde. Täglich befinden wir uns auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder wo wir uns immer hinbegeben. Unterwegs begegnen wir Menschen. Im Vorbeigehen können wir sie in Gedanken segnen und dazu noch eine kurze Bitte an den Herrn beifügen. Wie viele, ohne unser Wissen, erleben dadurch einen gesegneten Tag. Ist das nicht auch ein Dienst? In Gedanken mit dem Herrn reden ist ein gesegneter Gang. Der Ideen sind viele. Lassen Sie sich hineinnehmen in einen Gebetsauftrag für Ihre Mitmenschen! Ihr Weg wird in Jesu Namen ein reich gesegneter sein. Betet, ihr Gläubigen, betet!
Annelies Grauwiller, veröffentlicht in Freund