Wenn Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit.
Kolosser 3, 4
Wer sich im Alter nicht nur mit dem Allernötigsten begnügen möchte, der muss vorsorgen. Wer sich auch dann noch schick anziehen, verreisen und komfortabel wohnen möchte, der muss auf einen Teil seines heutigen Einkommens verzichten und sich um eine gute Altersvorsorge kümmern. Lauter mopsfidele Senioren zeigen mir die Versicherungsgesellschaften in ihren Hochglanzbroschüren: fröhlich, glücklich, gesund und mobil. Nicht so wie manche Senioren, denen ich auf der Straße oder beim Arzt begegne: mit schwerfälligen Bewegungen, stumpf gewordenen Gesichtern und klagender Stimme. Wie werde ich wohl in dreißig Jahren aussehen? Werde ich noch fröhlich in die Kamera lächeln, wenn jeder Schritt weh tut und der Freundeskreis immer kleiner wird, weil die Freunde langsam wegsterben?
Viele Menschen haben Angst vor der Zukunft. Schließen Versicherungen ab, die sie vor fast allem schützen, nur nicht vor dem Unglücklichsein und dem Tod. Andere gucken in die Sterne, verfallen dem Gesundheitswahn oder leben drauf los, als ob morgen die Welt unterginge. Ist ja auch gar nicht so einfach, die richtige Balance zu finden zwischen Sorge und Sorglosigkeit, zwischen Vorsorge und Schicksalsergebenheit.
Eines dürfte allerdings klar sein: Wie sich jemand die Zukunft vorstellt, das beeinflusst auch die persönliche Vorbereitung auf die Zukunft. Wer im Reisen und Genießen seine Zukunft sieht, wird alles dransetzen, Geld für später anzusparen. Wer dagegen überzeugt ist, dass die Zukunft ohnehin nur düster ist, wird schon heute so leben, als ob es kein Morgen mehr gibt. Für Christen, so schreibt der Apostel Paulus im Kolosserbrief, für Christen ist der gekreuzigte und auferstandene Herr die Zukunft. Genauer heißt es da: „Wenn Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit.“ Jesus wird sich offenbaren. Er ist die Zukunft, auf die alles zusteuert. Dieses große Ziel haben Christen vor Augen. Und das bewirkt zweierlei: Ich muss keine Angst haben, im Leben etwas zu verpassen. Weder jetzt noch im Alter. Und zweitens: Auch wenn mir meine eigene Lebensplanung aus dem Ruder läuft, so erwartet mich doch ein gutes Ende bei meinem Herrn.
Autor: Kai-Uwe Woytschak, CINA 05/2005