Jugend – Ist der Himmel oben?

Neulich ist da jemand auf die großartige Idee gekommen, die lieben Verstorbenen in eine Umlaufbahn um die Erde zu schießen. Die Friedhöfe werden schließlich knapp. Ist doch auch eine schöne Sache, wenn man immer mal wieder von Kap Kennedy aus zu Besuch hinauffliegen kann. Dann ist der Himmel wieder richtig oben. Seitdem die Astronomen das Weltall ein bißchen gründlicher ausspioniert haben, waren wir mit dem Himmel ja schon fast in Verdrückung geraten. Na, und Gott paßt dann auch wieder in diesen Himmel hinein. Da manche Zeitgenossen zuverlässige Nachricht von seinem Ableben zu haben glauben, wird für seine Leiche auf der Weltumlaufmüllkippe auch noch ein Plätzchen sein. Wenigstens die Bibel kann man ja dann dorthin schießen.

Wenn man sie vorher aber noch einmal flüchtig liest, erlebt man wahrscheinlich eine ziemlich starke Verunsicherung. Wo ist denn Gott nun? „Von allen Seiten umgibst du mich““, betet der Psalmist. „In ihm leben, existieren und sind wir““, sagt Paulus. Ja, wo ist er denn nun? Oben oder unten? Viele leben ja nur deshalb ihr Leben so unbekümmert selbstherrlich, weil Gott weit weg ist, wenn er überhaupt ist. Es ist ja schrecklich, wenn jemand, den man absolut nicht leiden kann, von dem man glaubt, daß er wer weiß wo ist, plötzlich eine Handbreit neben einem steht. Die Existenz Gottes ist für viele eine erschreckend peinliche Wirklichkeit. Kein schönerer Wunschtraum für die meisten, als ohne Gott zu leben. Die Bibel sagt uns zunächst einmal ganz rücksichtslos, daß Gott i s t. Und zwar nicht nur wie die Tapete an der Wand, sondern: Er ist der Herr! Bitte schön, steck‘ den Kopf in den Sand, wenn du das möchtest! Aber leg dir wenigstens ehrlich Rechenschaft ab, daß du Vogel-Strauß-Politik betreibst.

Übrigens: Wenn der Himmel wirklich oben wäre, dann müßte man ja ziemlich laut schreien, um sich bei Gott verständlich zu machen. Mehr als räumliche gibt uns die Bibel sozusagen menschliche Angaben, um uns zu zeigen, wo Gott ist: „Der Herr Ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind.““ —„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen““, sagt Jesus. Wir dürfen uns auf solche Zusagen verlassen und sie in Anspruch nehmen. Das ist viel mehr als eine schwierige Spekulation, wo und wo nicht und wo überall Gott ist. Der Himmel ist greifbar nahe — in Jesus!

Ulrich Parzany, Moment mal!Seite 32-33